Mittwoch, 5. Februar 2014

Albarracin

Beinahe 4 Wochen in Albarracin sind schon wieder Geschichte, die Haut auf den Fingern auch!

Anfang Jänner hab ich mich auf dem Parklplatz in Albarracin eingenistet, Robin (Schwede) aus Siurana wieder getroffen und Mikael (Finne) kennen gelernt. Wirklich Hochsaison ist hier anscheinend nicht, der Parkplatz ist mehr oder weniger leer, hin und wieder ein Bus mehr oder weniger was bei den Temperaturen in der Nacht auch ein wenig verständlich ist :) Den Frier-Rekord von -5 Grad wurde am Samstag in der Nacht mit -8.3 Grad getoppt, zuhause ist es warscheinlich auch nicht kälter :). Auch die Autobatterie wollte mit der Kälte nicht mehr mithalten und gab dann eines Morgens den Geist auf. Sobald aber die Sonne am Morgen zum Vorschein kommt wird's aber ziemlich gemütlich, Frühstück im Pulli ist keine Seltenheit und in der Nacht im Schlafsack lässt es sich auch ganz gut aushalten. Alles halb so schlimm und es gibt auch Nächte über 0 Grad, für die beiden Skandinavier ist es mehr oder weniger eh Sommer ;)

Wenn man die genialen Sandsteinblöcke im Kopf hat ist die Temperatur schon wieder vergessen. Bouldern in Albarracin ist auf alle Fälle zu empfehlen, alle Sektoren sind zu Fuß vom Parkplatz zu erreichen, was die ganze Lage perfekt macht. Das Ausmaß von Fontainebleau hat das Gebiet nicht, aber ehrlich gesagt wird das auch nicht benötigt – warscheinlich genug Felsblöcke für ein Menschenleben. Beim ersten Anblick der runden Sloper und Leisten sollte auch irgendwie die Haut halbwegs auf den Fingern bleiben, geschafft haben wir's dann doch nicht ganz. Die Boulder wollen meistens doch nicht so einfach von der Hand gehen wie geplant und es müssen dann doch noch ein paar Versuche mehr hineingesteckt werden – mein persönliches Hauptproblem – der Finne und der Schwede kommen dann meistens mit einigen Versuchen weniger davon – nur zu Bouldern und das Seil-Gepumpe zu lassen macht die ganze Sache anscheinend leichter :) Wie auch immer, vielleicht bin ich auch einfach etwas zu viel "Mumu" ;)

Das Parkplatzleben in Albarracin bietet bis jetzt 2 verschiedene Tagesprogramme

Tagesprogramm 1

Um 10:00 aufstehen, bis um 12:00 Frühstücken und Lesen, Bouldern bis um 18:00, Kochen und wenn nicht zu kalt am Abend vor dem Auto sitzen, wenn zu kalt den Abend im Auto mit Teetrinken verbringen – Lesen oder wenn Akku voll Film schauen – Gute Nacht!

Tagesprogramm 2

Um 10:00 aufstehen, Depressionen vom Wetter bekommen oder mit dem Muskelkater kämpfen ;), den Nachmittag ins Cafe sitzen und/oder wenn möglich die Sonne genießen, wenn nötig um 17:00 eine Dusche in der Turnhalle genehmen, Abendprogramm siehe Tagesprogramm 1! Nicht zu vergessen => Haut heilen!

Natürlich sind wir ziemlich herum gekommen im Gebiet und viele tolle Boulder geklettert. Muskelkater in der ersten Woche nach 2 Monaten Seilklettern war zu erwarten und zu spüren, mittlerweile läufts aber immer besser – zum Glück! 3 Nächte haben wir in einem Appartement übernachtet um mal wieder das ganze Zeug zu waschen und ein wenig Luxus zu genießen ;) Plan für die nächsten Wochen wäre mal einige kleinere Boulder-Projekte in Angriff zu nehmen, Energie und Nerven werden aber auch schon jetzt ziemlich ausgeschöpft :) Mal schauen was da noch so kommt!

Ein halbes Jahr bin ich nun schon unterwegs - 3 Wochen Albarracin stehen noch auf dem Programm, dann geht es wieder Richtung Vorarlberg, krass wie schnell die Zeit vergeht. Um ehrlich zu sein freue ich mich schon wieder auf Familie & Freunde! Naja muss dann hald wieder mal weg! ;)


A PAAR MOHRA KÜNNAN DR SCHO IN KÜAHLSCHRANK STELLA!!!

"Empotration" (7A)

Home Sweet Home

Vorteil Parkplatz

Nachteil Parkplatz

"Filomeno" (7A)

Abendprogramm

Fresh & Clean - Dusche in der Turnhalle

Hautprobleme sind Hauptprobleme ;)

Appartment mit Robin & Mikael

"Zig Zag" (7A)

"Katuaren Erota" (7A+)

Montag, 13. Januar 2014

Siurana, Irland & Back in Spain!

Die letzten 3 Wochen verliefen definitiv nicht nach Plan. Naja Pläne sind auf Roadtrips ja anscheinend auch nicht wirklich zu gebrauchen wie's ausschaut, manchmal ist es gut sie einfach wegzuwerfen und zu vergessen ;)

Zwischen Weihnachten und Neujahr war ich mit Mario und Kumar noch in Siurana. Weihnachten verlief dort ziemlich ungewohnt und nicht vor dem Weihnachtsbaum, sondern vor dem Gaskocher auf einer Bierbank. Anstatt dem gewohnten riesigen Weihnachtsmenü gab's gebratener Eier-Reis mit Gemüse und ein paar Bier zum Nachtisch. Zwei Regentage haben uns dann noch vom Klettern abgehalten, dafür waren wir danach umso motivierter. Für mich wurde es langsam Zeit mit Siurana abzuschließen, da ich bereits einige Wochen hier verbracht habe und im neuen Jahr irgendwo anders hin wollte. Die Tour "L'Escarmala" (7c+) wollte ich dann aber doch nicht unversucht stehen lassen, so hab ich dann doch noch 3 Tage rein gesteckt und es hat sich gelohnt. Am ersten Tag konnte ich ziemlich schnell alle Züge klettern, am 2. Tag hat mir noch die wacklige Crux arbeit gemacht und am 3. Tag konnte ich dann nach 2 Abflügen nach der Crux (wo man eigentlich nicht mehr abgehen sollte) die Tour dann doch noch auf meine Tickliste schreiben. War dann auf alle Fälle happy Siurana mit dieser Linie abzuschließen. Auch Kumar hat sich ins Zeug gelegt und konnte nach ein paar Versuchen seine erste 7a punkten! Venga! Danke für die mehr als lustige Zeit - Freaks! :)

Dann kam alles ein wenig ungeplant, anstatt mit den Jungs Neujahr in Barcelona zu feieren hab ich dann kurzfristig einen Flug nach Dublin gebucht. Ehrlich gesagt hatte ich schon ein bisschen ein schlechtes Gewissen die 2 unbeaufsichtigt in Barcelona zu lassen, aber ihre Wiener Freunde waren ja auch schon in Barcelona, ich konnte es dann doch nicht lassen. Am 30. Dezember sind wir also von Siurana nach Barcelona gefahren und den Abend in ihrem Appartment verbracht. In der Nacht brach ich auf Richtung Flughafen wo ich am nächsten Morgen meinen Bus mit schlechtem Gewissen auf dem gebuchten Parkplatz ließ. Um Mittag landete ich dann in Dublin und wurde von Niamh abgeholt nachdem anschließend ein Family-Meeting und Hausbesichtigung folgte. Ein echter Weihnachtsbaum hat mich dann warscheinlich ein wenig verspätet doch noch in Weihnachtsstimmung gebracht :) Neujahr haben wir dann im Haus mit einigen Freunden verbracht, was Hangover-Technisch warscheinlich nicht die schlechteste Idee für mich war, was aber definitiv nicht für alle Teilnehmer galt :)

Die nächsten Tage waren dann auch weit entfernt von langweilig. Einen Tag wurde in Glendalough gebouldert was felstechnisch gar nicht übel war, leider gab's dann auch viel Regen gegen Ende was anscheinend in Irland nicht ganz unüblich ist. Ich bekam eine tolle Stadtführung in Dublin mit richtigem Guiness und irischer Musik. With all them Knackers! :) Am nächsten Tag wurde ich mit dem Segelboot aufs Meer gebracht was mehr als gut und auf alle Fälle auch etwas Neues war. Thanks Collum & Co! :) Am Wochenende machten wir uns dann auf den Weg auf die Westseite von Irland. Plan war die "Cliffs of Moher" anzuschauen, wir haben die Fahrt leider ein wenig unterschätzt, in letzter Minute aber doch noch einen Blick auf die Klippen bekommen. Beim Rückweg nach Doolin kam das Problem Hund Nr.1. Knallhart folgte er uns denn ganzen Weg zum Hostel zurück und war auch noch 2 Stunden später vor dem Hostel um auf uns zu warten. Wir hatten dann eine lustige Nacht mit toller Stimmung, viel Guinness und Musik in O'Connors Bar, wo natürlich auch viele Deutsche waren, sind ja auch überall ;) Die Iren mögen definitiv ihre Musik was auch verständlich ist, jemand fängt an zu spielen, wer Bock hat spielt einfach mit. Auch Niamh konnte es nicht lassen und war mit Whistle & Fiddle voll im Element Haha :D Am nächsten Tag fuhren wir Richtung Galway und versuchten dazwischen den "Blackhead Loop" zu laufen, es war aber schon relativ spät und wir dann doch nicht komplett zu Ende liefen. Hund Nr.2 war auch am Start und folgte uns von einer Farm bis zurück zum Auto, Problem war das er seinen Weg nicht zurück fand und hilflos Wind & Regen ausgestetzt war. Wir brachten den Hund dann mit dem Auto zurück was gar nicht so einfach war den Hund zu beruhigen, die Besitzer haben es anscheinend gar nicht bemerkt. Wir übernachteten in Galway und schauten uns am nächsten Tag die Stadt an, die Attraktionen ließen aber zu wünschen übrig und wir landeten schlussendlich im Cafe ;) Auf dem Rückweg nach Dublin gab's noch eine Bouldersession im "Gravity", wo es ziemlich lustig war Marianne & Sean von Margalef wieder zu treffen :) Das war dann auch schon der letzte Tag in Irland, am Mittwoch ging dann mein Flieger zurück nach Barcelona. Es war auf jeden Fall super in Irland und eine tolle Abwechslung zum Kletterleben im Bus, ich wäre mehr als gerne noch länger geblieben – Thx for everything!

Zurück in Barcelona war ich dann richtig unmotiviert, es ist mir eine wenig die Decke auf den Kopf gefallen und einfach ziemlich viel passiert in letzter Zeit, alles ein bisschen verrückt :) Alleine in einen Bus auf einem Parkplatz ohne richtigen Plan zurückzukehren war ganz und gar nicht fördernd. Von den besten 2 Monaten ever von 100 auf 0 in ein paar Stunden ist dann doch nicht wirklich toll. Wenn man auf Roadtrips geht muss man sich aber definitv darauf einstellen, man springt vom Einen ins Andere ohne wirklich Zeit zu haben mal durchzuatmen. Mit der Zeit wird die ganze Sache dann doch ein wenig anstrengend :) Nach einer Nacht auf dem Parkplatz fuhr ich am Donnerstag Richtung Albarracin, wo ich gleich Robin aus Siurana auf dem Parkplatz traf. 2 Bouldertage und ein Pausetag sind vorbei, auch Dusche, Internet & Co wurde schon klar gemacht. Die Nächte sind kalt mit bis zu -5 Grad, jedoch kann unter Tags ohne Probleme im Tshirt geklettert werden, die Sonne machts. Was ich schon jetzt sagen kann, das Gebiet ist der ultimative Burner, perfekte Sandsteinboulder mit vielen Dächern und athletischer Kletterei, genau das richtige für mich um zu versuchen ein wenig Power zu sammeln. Der Körper sagt auf alle Fälle das es mehr als gut funktioniert, ich bin komplett am Arsch Hahaha und die ganze Boulderei überhaupt nicht gewöhnt. Hoffe das wird sich in den nächsten Tagen/Wochen von selbst beseitigen!


Die nächsten 6 Wochen werde ich noch hier verbringen und hoffentlich nochmal Besuch bekommen. Wenn das Wetter nicht mitspielt für ein paar Tage in den Süden Richtung Valencia fahren, da gibt's auch noch viele Gebiete. Ende Februar werden ich dann langsam aber sicher Richtung Vorarlberg aufbrechen und daher doch einen Monat früher als geplant zurück kehren. Habe das Gefühl das dann doch einiges auf mich wartet, auch das Leben in einem Haus ist gar nicht so schlecht und eine Zeit um ins "normale" Leben zu kommen bevor die Arbeit wieder ruft wird gut tun ;) Was ich jetzt schon sagen kann, die Zeit seit August war der Hammer, auf alle Fälle eine Empfehlung wert! Just do it! Bis dahin wird gebouldert bis die Fetzen fliegen um Power für den Frühling im Ländle zu sammeln! Psyched for them Blocks! Venga Bicho!!!!

Christmas in Siurana

Hey!
Crux in "L'Escarmala"

"L'Escaramala" (7c+) - climbing into 2014

Lock off training ;) Ha'Penny Bridge Dublin

Cliffs of Moher

Guiness mit Sailor-Hat in O'Conners :D

Blackhead mit Hund Nr.2

Glendalough Bouldering

Segeltag

What's up!!! Yo! ;)
Like a Boss! Hahaha :D

Enjoying the Sun in Hoath

Albarracin Parkplatz

Grüße aus Albarracin!

Dienstag, 24. Dezember 2013

Montsant, Margalef und zurück nach Siurana

Nach 5 Wochen Siurana gings anfang Dezember Richtung Margalef, es war an der Zeit die hautfeindlichen Leisten gegen Löcher auszutauschen. Die Haut an den Fingerspitzen wurde in Siurana definitiv nicht geschont :)

Auf dem Weg nach Margalef verbrachten wir noch einen Tag in Montsant. Auf holprigem Feldweg geht es 20min zum Parkplatz, empfehlenswert ist es die Schlaglöcher in großem Bogen zu umfahren! Nach der ganzen Leistenknallerei in Siurana war der Konglomerat in Montsant dann doch ein wenig eigenartig, die Löcher sind zwar recht gut, das Problem war dann eher das Finden der guten Löcher und die Länge der Touren, die Unterarme hat's auf jeden Fall aufgeblasen :)

Am Abend machten wir uns dann Richtung Margalef auf wo Niamh's Kollegen Marianne, Sean und Kev im Refugio schon auf uns warteten. Unter Kletter-Refugio habe ich mir eigentlich einen herunter gekommenen Steinhaufen vorgestellt, doch das Refugio in Margalef ähnelt eher einem 5-Sterne Hotel. Der größte Vorteil des Refugios – Für 3€ gibt es eine Dusche, die erste "warme" Dusche seit 5 Wochen – Luxus pur! :) Übernachten auf dem Parkplatz und ab und zu eine Dusche, billiger wird es warscheinlich nicht mehr. Wasser gibt's bei der Kirche im Dorf und die Heizung gibt's nach frostiger Nacht von der Sonne höchst persönlich – falls es mal keinen Nebel hat! Die zwei Bayrischen Freunde Michi & Johannes haben es nicht wie geplant nach Albarracin geschafft sondern sind den Löchern von Margalef verfallen. Auch Thomas hat es nicht lange in Albarracin ausgehalten, fast erfroren stand er eines Abend's an der Bar im Refugio, schlussendlich waren dann alle ungeplant wieder in Margalef vereint!

Wer schon in Bürs geklettert ist wird sich in Margalef warscheinlich schnell zurecht finden. Margalef in ein paar Worten – Bürs in Orange! So gut gelaufen wie in Siurana ist es mir leider nicht, eine Erkältung hat mir dann auch noch ein paar Pausetage mehr eingebracht. Schlussendlich durfte ich neben ein paar leichteren Routen nur die Tour "Sudoku" mitnehmen. Brütende Sonne, schmieriger Nebel und Dummheit, haben mir schlussendlich 5 Tage Löcherschnapperei eingebrockt, naja manchmal will's hald einfach nicht! Dafür habe ich dann in der Bar ein Geburtstagslied und einen Kuchen bekommen – Thx! :) Michi & Johannes haben uns dann gegen Ende leider verlassen, auch Thomas musste gestern wieder zurück in die Schweiz – war super mit euch! :D

Nach einenhalb Wochen Margalef waren die Fingerspitzen wieder geheilt und es ging zurück nach Siurana. Mario und Kumar habe ich letzten Mittwoch dann in Barcelona am Flughafen abgeholt und dann die ersten 2 Tage mit Ihnen, Niamh und Marianne im Bungalow übernachtet. Heizung, Küche und eigene Dusche – Käsknöpfle-Partie inklusive – den Bungalow wollten wir gar nicht mehr hergeben. Am Freitag gab es nochmal eine Fahrt nach Barcelona um Niamh und Marianne am Flughafen abzuladen! :( Es gibt aber definitv ein Wiedersehen! :D

Neujahr wird dann in Barcelona gefeiert, ob es dann nochmal zurück nach Siurana geht weiß ich noch nicht! Plan ist Anfang Jänner noch 2 Wochen in Chulilla zu klettern und dann das Seil beseite zu legen um bis mitte März die Sandsteinblöcke von Albarracin zu besichtigen, bevor es schlussendlich über Finale wieder nach Hause geht.

Der Campingplatz hier in Siurana hat sich mittlerweile gefüllt, in Cornudella sind viele Leute unterwegs und man merkt definitv die Urlaubszeit. Weihnachten in Siurana - Kochen auf dem Gaskocher!

Feliz Navidad – Morgen wird Geklettert! ;)

Montsant

Margalef Sektor "Espadelles"

Nebeltag in "Sudoku" (7c)

The Happy Life!

Guten Morgen am Parkplatz

Nebel! Klettern oder nicht?

The Crew in Siurana - Thomas, Mario, Ich, Kumar, Marianne und Niamh


Luxus-Frühstück im Bungalow

"Extratosferika" (7c)

Sonne "genießen" am Rettungshenkel ;)

Weihnachtseinkauf in Cornudella

Abendessen am Parkplatz
Auf zum nächsten Griff - Zunge nicht verlieren :)

Das schönste kommt zum Schluss - "La Muerte Del Sponsor" (7b+)





Freitag, 6. Dezember 2013

Siurana

Anfang November machte ich mich ziemlich angepisst (wortwörtlich zu nehmen) Richtung Spanien auf. 4 Wochen Siurana sind schon wieder Geschichte, bis jetzt warscheinlich die beste Zeit seit ich im August gestartet bin.

Zuerst stand die große Fahrt vor mir, 2 Tage im Auto zu sitzen war dann aber doch nicht ganz so toll. Nahe der spanischen Grenze hab ich dann auf dem Parkplatz einer Autobahnraststätte übernachtet und durfte am nächsten Morgen von einem älteren Schweizer erfahren, dass das doch keine so gute Idee war. Anscheinend sollen wöchentlich Leute auf diesem Parkplatz in der Nacht überfallen werden, wie auch immer passiert ist mir nichts, warscheinlich war der Schweizer auch ein wenig paranoid :) Nach endlosem gekurve Richtung Siurana hat's mir dann fast die Sprache verschlagen, die Gegend ist unglaublich! Auch der spezielle Rauchgeschmack vor den Cafe's machte mir gleich klar – Du bist in Spanien! ;) Felsen in Schwarz, Grau und Orange so weit das Auge reicht, davor ein Stausee und im Hintergrund die Bergkette von Montsant, blauer Himmel und 15 Grad, ich war definitiv nicht enttäuscht und topmotiviert wieder am Seil zu klettern.

Am Campingplatz waren anfangs dann doch einige Leute und innerhalb des ersten Abends wurden schon einige Bekanntschaften gemacht. Die zwei Deutschen Michi und Johannes aus Bayern gaben mir dann gleich am ersten Tag eine Einführung ins Gebiet, mit den beiden hatte ich auf jeden Fall eine Menge Spass und bin auch die meiste Zeit mit Ihnen geklettert! Danke Jungs! :D Eines morgens stand dann ein bärtiger Typ vor meinem Auto und fragte in breitem Muntafuner Dialekt ob ich Stefan sei, er hätte mich schon gestern gesucht. Von dort an war dann auch Matthias in unserer Truppe am Start. Mit den 3 bin ich dann die ersten beiden Wochen in Siurana umhergeirrt und eine lustige Zeit verbracht.

Jaja "Da Hias and I am Leisten herknolln in Siurana" Gea Hias! :)

Matthias musste dann nach den ersten beiden Wochen nach Hause, dafür durfte er aber mit "Boys Don't Cry" seine erste 7c mit nach Hause nehmen – Congrats Hias! Auch waren immer wieder andere Leute mit uns unterwegs, unter anderem Johannes und Thomas aus der Schweiz, Roja aus Mexiko, Freddie aus Deutschland, Fernando aus Chile, Crazy Mike aus Schweden und unzählige andere, macht jetzt nicht viel Sinn hier alle Leute aufzulisten, es waren auf jeden Fall sau viele ;) So gut wie jeder war motiviert sich zu pushen und es war definitv Motivation in der Luft mit all diesen Leuten! Venga! Die geschlauchten Abende nach den Klettertagen wurden im Fugones (Steinhaus mit Feuerstelle) am Feuer verbracht, zusammen gekocht und auch ein paar Bier und Weinflaschen vernichtet. Auch die Pausetage waren alles andere alls langweilig, das finden von Gas hat dann doch einen ganzen Tag in Anspruch genommen und auch der Bohrmaschine Toni Arbones konnte ich ein wenig beim Einrichten einer neuen Tour helfen. Die Zeit war vom Morgen bis zum Abend komplett ausgefüllt – Gelesene Seiten => 0. Wettertechnisch war so gut wie immer blauer Himmel, jedoch mussten auch einmal vier Tag Dauerregen ausgehalten werden, zum Glück war der Regen nur eine einmalige Aktion. Auch mit der Temperatur ging es nach der ersten Woche steil bergab, Nächte unter der 0 Grad Grenze waren keine Seltenheit, dafür war es perfekt um im Tshirt in der Sonne zu klettern. In der Hälfte des Trips stieß dann auch die Irin Niamh zu unserer Truppe dazu, alle anderen begannen nach weiter zu ziehen oder nach Hause zu fahren, es wurde definitv ein wenig leer auf dem Parkplatz. Anfang dieser Woche waren wir dann nur noch zu 5t, Mitte Woche dann mehr oder weniger nur noch zu 2t. Nun ist auch die 4. Woche so gut wie Geschichte, morgen mache ich mit Niamh Richtung Margalef auf da dort einige ihrer Kollegen anreisen werden, hier mehr oder weniger alleine zu bleiben macht dann wirklich keinen Sinn ;) So wie's ausschaut werden auch die zwei Bayern wieder dort sein, eigentlich wollten sie ja nur 2 Tage nach Margalef und dann nach Albarracin fahren, naja nach einer Facebook-Nachricht war dann klar dass sie von den Routen in Margalef in den Bann gezogen wurden. Hab ich's doch gewusst :D

Und das Klettern? Ach ja das Klettern, das gab's ja auch noch neben all diesen Bekanntschaften :)
Klettern in Siurana ist top, Leistenkletterei vom feinsten, gute Schuhe und viel Haut auf den Fingerspitzen definitiv von Vorteil. Die Routen sind meist vertikal bis leicht überhängend, steile Henkelkletterei gibt es nur selten. Technik und Fingerkraft machen das Leben hier auf alle Fälle leichter ;) Und das ganze Paket gibts dann noch verpackt in unglaublicher Umgebung, Sonnenuntergänge der Ultraklasse! ;) Die erste Woche habe ich damit verbracht, nach Fontainebleau wieder ins Seilklettern zu kommen, mehrere leichtere Touren gemacht und in der zweiten Wochen dann meinem Plan Routen zu projektieren nachgegangen. Ende zweiter Woche hatte ich dann so gut in jedem besuchten Sektor ein kleineres Projekt, jedoch noch nicht wirklich etwas geklettert. Anfang dritter Woche begann der Plan dann zum Glück aufzugehen und ich konnte einige Routen abknippsen. Dies vergangene Woche war dann klettertechnisch die beste Seilkletterwoche ever und ich konnte zu meinem erstaunen mit Siouxie meine erste 7c+ punkten. Nachdem ich an diesem Tag schon 2 Versuche in der Tour gemacht habe, wollte ich eigentlich nur nochmal hochklettern um die Exen einzusammeln, zu meinem erstaunen Stand ich aber einige Minuten später mit großem Grins am Umlenker. Die guten Dinge passieren anscheinend immer dann wenn man es am wenigsten erwartet ;) Definitv ein gutes Ende für "Siurana Teil 1". Morgen wird in Montsant geklettert, dann geht es bis zum 18. Dezember nach Margalef und danach mit Kumi und Mario wieder zurück nach Siurana! Die Leisten gegen Löcher auszuwechseln ist Hauttechnisch warscheinlich gar keine so schlechte Idee! Psyched! Life's Good! VEEEENNNGGGAAAA!!!


"Boys Don't Cry" (7c)

Climbing Paradise

Michi am Sichern im Sektor "Siuranella"

Abend in der Bar

"Siouxie" (7c+)

Johannes, Michi, Niamh und Thomas im Fugones

Teamwork ;)

Siurana

Waiting for the Sunset

Nicht ganz falsch